Ein neuer Platz am Brandenburger Tor

Zvi Hecker, Berlin

Austellung:
12. März - 25. April 2010

Eröffnung:
12. März 2010, 18:30 Uhr

 

Aedes Kooperationspartner

 

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  • Jo Coenen, Zvi Hecker

  • Werner Sewing

Der seit 1991 in Berlin lebende und arbeitende israelische Architekt Zvi Hecker - bekannt geworden durch die Heinz-Galinski-Grundschule in Berlin - hat mit seinem Entwurf für den Platz zwischen Brandenburger Tor und Tiergarten ein visuelles Zeichen für die Wiedervereinigung gesetzt. Damit macht der Architekt diesen unwirtlichen Ort, der derzeit primär für Großevents genutzt wird, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, von den Berlinern bis zu Besuchern aus aller Welt. Die Ausstellung mit Originalzeichnungen, Skizzen und Modellen soll zu einer konstruktiven Debatte über die Zukunft dieses zentralen Platzes anregen.

Platz am Brandenburger Tor
Der Vorschlag ist eine natürliche Weiterentwicklung der existierenden Situation an der Westseite des Brandenburger Tores.
Der Pariser Platz, der sich an der Ostseite des Tores befindet, ist ein förmlicher Raum von urbanem Charakter, der in begrenztem Maße Dienstleistungen, wie Restaurants, Cafés und Ähnliches bietet. Flankiert wird er hauptsächlich von öffentlichen Gebäuden (Banken und Botschaften etc.), welche nur zur bestimmten Stunden geöffnet und nachts geschlossen sind.
Im Kontrast zu dem eher sterilen Charakter des Pariser Platzes, wird die Westseite des Brandenburger Tores regelmäßig für öffentliche Veranstaltungen, Versammlungen und Jahrestage,  die in Berlin gefeiert werden, genutzt. Zu solchen Anlässen, werden die Zufahrts- und Durchgangsstraßen gesperrt, um die ungestörte Versammlung der Menschen zu ermöglichen. Professionelle Ausrüstung für Beleuchtung und Ton wird durch eine Vielzahl von Lastwagen und Transportern angeliefert. Temporäre Kioske, von billiger Anmutung werden überall um den Platz herum aufgestellt und hinterlassen eine Spur des Mülls und Drecks, die wieder und wieder beseitigt werden muss.
Unser Vorschlag erkennt und widmet sich der natürlichen Tendenz der Berliner, sich vor dem Brandenburger Tor zusammenzufinden, es als schöne Kulisse und Bühne zu verstehen. Unser Plan ist es, die derzeitigen Anforderungen herauszuarbeiten und weiter zu definieren, dadurch, dass die Abläufe effizienter und attraktiver von Statten gehen. Und dies nicht nur zu speziellen Anlässen, sondern in der täglichen Nutzung.
Unser Ziel ist es, dem Fußgänger zu erlauben, den Platz einzunehmen und das Eindringen des Verkehrsflusses zu begrenzen. Für viele öffentliche Veranstaltungen um das Brandenburger Tor herum, wird der Verkehr umgeleitet, was letztendlich stets zu einem Verkehrschaos führt. Auch dieses Problems muss man sich annehmen.
Es gibt viele unterschiedliche Wege dies zu tun. Es könnte zu einer neuen und gleichmäßigeren Aufteilung der von Verkehr und Fußgängern genutzten Flächen kommen. Dies ließe sich durch die Änderung der Straße in eine Einbahnstraße oder durch die Verlegung der Straße um den neuen Platz herum bewerkstelligen. Alternativ könnte man auch den gesamten Straßenverkehr in diesem Bereich verbieten. Jede dieser Alternativen sollte durch neu zu schaffende Angebote, wie Cafés, kleine Restaurants, Kioske usw. aufgebessert werden. Diese könnten sich unter zwei Dachstrukturen, die am Rande des Tiergartens verlaufen würden,  befinden. Diese Strukturen könnten auch als Lagerorte für die Ton- und Beleuchtungsausrüstungen, wie sie zu speziellen Veranstaltungen gebraucht werden, genutzt werden. Damit würde der Platz nicht mit Lastwagen und technischer Ausrüstung verstopft werden, wie es derzeit der Fall ist.
Als Resultat unseres Vorschlages, kann der Tiergarten seiner alten Möglichkeit wieder gerecht werden, die Berliner uneingeschränkt zu erfreuen und diesen einzigartigen Ort in der Stadt zu nutzen.
 
Zvi Hecker, 16 Februar 2010

 


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