Studio Gang

The Art of Architectural Grafting

In Kooperation mit AW Architektur & Wohnen

Ausstellung
12. Juli – 27. August 2025

Eröffnung
Freitag, 11. Juli 2025, 18:30

Zur Eröffnung sprechen
Hans-Jürgen Commerell & Mathias Schnell, Aedes, Berlin
Jeanne Gang, Studio Gang, Chicago

Ort
Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin

Öffnungszeiten 
Mo 13:00–17:00
Di–Fr 11:00–18:30
Sonn- und Feiertag 13:00–17:00
Samstag, 12. Juli 2025, 13:00–17:00

Pressematerial

 

Aedes Kooperationspartner

 

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  • Arkansas Museum of Fine Arts; Außenansicht des Museumsneubaus. © Iwan Baan

Jeanne Gangs Architektur verbindet Menschen, Gemeinschaften und Umwelt auf durchdachte Weise. Ihr internationales Architektur- und Stadtplanungsbüro Studio Gang – mit Standorten in Chicago, New York City, San Francisco und Paris – widmet sich dabei häufig Gebäuden des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit dem Bestehenden, entdeckt es verborgene Potenziale und verwandelt sie durch eine ebenso ausdrucksstarke wie subtile Formensprache in zeitgemäße Erweiterungen. Für diesen Ansatz wird Jeanne Gang zur AW Architektin des Jahres 2025 gekürt. Die Ausstellung bei Aedes zeigt sechs aktuelle Projekte – darunter das Arkansas Museum of Fine Arts in Little Rock, das Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation in New York City und das University of Chicago John W. Boyer Center in Paris. Sie veranschaulichen Gangs Konzept des „Architectural Grafting“, inspiriert von der gärtnerischen Technik des Pfropfens: Altes und Neues werden dabei sensibel miteinander verbunden, um gemeinsam zu wachsen und zu gedeihen.

Aufbauend auf dem gleichnamigen Buch der US-amerikanischen Architektin erforscht The Art of Architectural Grafting ihr Konzept, bestehende Gebäude durch strategische Erweiterungen und gestalterischen Mut neu zu beleben – mit dem Ziel, ihre Nutzungskapazität zu erhöhen und ihren CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.

Die gärtnerische Praxis des Pfropfens verbindet zwei Pflanzen – eine alte und eine neue – sodass sie zusammen weiterwachsen und gedeihen können. Diese jahrhundertealte Praxis wird auch heute noch auf der Suche nach fruchtbareren, schmackhafteren und widerstandsfähigeren Pflanzensorten praktiziert. Gangs Konzept des architektonischen Pfropfens überträgt diese Sensibilität und die Prinzipien dieser Methode auf das Design in verschiedenen Maßstäben. Statt Abriss und Neubau setzt dieser Ansatz auf die Transformation und Erweiterung bestehender Strukturen, wodurch sowohl historische Substanz als auch Ressourcen geschont werden.


Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation; Blick auf das zentrale Atrium des Gebäudes. © Iwan Baan

Sechs wegweisende Projekte

Die Ausstellung präsentiert sechs aktuelle Projekte, die von diesem Konzept geprägt sind:

•    Arkansas Museum of Fine Arts in Little Rock, Arkansas, USA
•    Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation im American Museum of Natural History in New York City, New York, USA
•    University of Chicago John W. Boyer Center in Paris, Frankreich
•    Kresge College Expansion an der University of California, Santa Cruz, Kalifornien, USA
•    Gray Design Building an der University of Kentucky in Lexington, Kentucky, USA
•    New York Institute of Technology Biomedical Research & Innovation Center in Long Island, New York, US


Erweiterung Kresge College; Luftbild des erweiterten Campus-Geländes auf dem Campus der University of California, Santa Cruz. © Jason O'Rear | Erweiterung Kresge College; Blick vom Ravine Bridge auf das neue Academic Center. © Jason O'Rear

Ausstellungsgestaltung und -medien

Die Ausstellung selbst ist in den Aedes-Raum „eingepfropft" – mit speziell gestalteten Ausstellungselementen von Studio Gang, die sich an den Säulen und Wänden der Galerie verankern. Architektonische Modelle, Zeichnungen, Fotos, Videos und Artefakte veranschaulichen den jeweils besonderen Pfropfansatz der einzelnen Projekte, während Pflanzen und botanische Bildwelten die gärtnerischen Wurzeln des Konzepts veranschaulichen. Die Ausstellungsgrafik und der Katalog wurden vom Zürcher Designstudio Elektrosmog gestaltet.

Über Studio Gang

Studio Gang ist ein international anerkanntes Architektur- und Stadtplanungsbüro, das von Jeanne Gang gegründet und geleitet wird. Mit Hauptsitz in Chicago und Büros in New York City, San Francisco und Paris arbeitet das Studio als Kollektiv von über 100 Architekt:innen, Designer:innen und Planer:innen, die einen iterativen, forschungsbasierten Designprozess nutzen, um Orte zu schaffen, die die Beziehungen zwischen Menschen, Gemeinschaften und der natürlichen Umwelt stärken.

Das vielfältige, preisgekrönte Portfolio von Studio Gang umfasst Kulturzentren, öffentliche Räume, Hochhäuser und strategische Rahmenplanungen. Bemerkenswert sind unter anderem das Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation im American Museum of Natural History in New York City; das neu gestaltete Arkansas Museum of Fine Arts in Little Rock; und das University of Chicago John W. Boyer Center in Paris.

Darüber hinaus entwirft Studio Gang derzeit kulturelle, öffentliche und Bildungsprojekte in ganz Europa und Amerika, darunter die neue Botschaft der Vereinigten Staaten in Brasília; eine Erweiterung des Clinton Presidential Center in Little Rock; und das David Rubenstein Treehouse, Harvard Universitys erstes Massivholzgebäude.

Studio Gang entwickelt außerdem Forschungsarbeiten, Publikationen und Ausstellungen, die das Potenzial von Design nutzen, um öffentliches Bewusstsein zu schaffen und Wandel anzustoßen – eine Praxis, die das Studio „handlungsfähigen Idealismus" nennt. Jeanne Gangs jüngstes Buch The Art of Architectural Grafting, das neue Wege zur Wiederbelebung bestehender Strukturen aufzeigt, erschien letztes Jahr in englischer und französischer Ausgabe.

Das Studio wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter AIA Californias 2025 Firm of the Year, Fast Companys Most Innovative Company in Architecture und Architizers A+ Firm of the Year Award.


Studio Gang, Büro in Paris, 2025 © Urban Zintel | Studio Gang, Büro in Paris, 2025 © Urban Zintel | Jeanne Gang, 2025 © Urban Zintel

AW Architektin des Jahres 2025

Seit 2012 zeichnet AW Architektur & Wohnen mit dem Preis AW Architekt des Jahres herausragende Architekt:innen aus, die mit originellen Konzepten und visionären Gestaltungsideen neue Impulse für Architektur, Stadt und Menschen setzen. 2025 geht der Award an Jeanne Gang. „Jeanne Gang definiert mit ihren innovativen, von der Natur inspirierten Entwürfen die Grenzen zwischen Architektur, Umwelt und Gesellschaft neu. Sie verbindet organische, biomorphe Formen mit nachhaltigen Konstruktionsmethoden und entwickelt für jedes Projekt maßgeschneiderte Lösungen. Ihr interdisziplinärer Ansatz verknüpft Design, Architektur und Naturwissenschaften mit gesellschaftlicher Verantwortung und ökologischer Sensibilität,“ lobt Karen Hartwig, Chefredakteurin von AW Architektur & Wohnen. „Jeanne Gang prägt damit nicht nur Skylines, sondern definiert zeitgenössische Architektur als aktiven Beitrag zum öffentlichen Leben neu. Für diese vorbildliche Haltung zeichnen wir Jeanne Gang als AW Architektin des Jahres 2025 aus.“

AW Architektur & Wohnen mit Sitz in Hamburg gehört zu den führenden Magazinen für Architektur, Design, Wohnen, Gartengestaltung und Reisen in Deutschland. Seit 68 Jahren beteiligt sich das Magazin aktiv am kulturellen Diskurs und setzt sich für höchste Qualität in Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign ein. Seit 2012 kürt die Redaktion den Preis AW Architekt des Jahres. Mit der Auszeichnung ehrt die Redaktion Architektinnen und Architekten, die durch individuelle Konzepte und kreative Gestaltungsideen neue Impulse für Architektur und Stadt setzen. Unter den bisherigen Preisträgern sind u.a. MVRDV, BIG und gmp sowie die Studios Dorte Mandrup, Snøhetta, Kéré Architecture, Tatiana Bilbao Estudio, Sou Fujimoto und Christoph Ingenhoven, die bei Aedes in Berlin anlässlich des Preises ausgestellt haben.