27. August - 13. Oktober 2016

Eröffnung/Opening:
Freitag, 26. August, 18.30Uhr


 

Aedes Kooperationspartner

 

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  • Exhibition View

  • Exhibition View

  • Exhibition View with Louisa Hutton and Matthias Sauerbruch

  • Exhibition View

  • The exhibiting architects with Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell

  • Chris Dercon, Director Emeritus Tate Modern, London

  • Ping Chen, Cultural Councilor of the Chinese Embassy in Germany

  • Dr. h.c. Kristin Feireiss, Founder, Aedes Berlin with Isabel Zumtobel, Masterpiece-Management, Zumtobel China, Shanghai and Daniel Lechner, Director Global Marketing Zumtobel, Dornbirn

  • Dr. Eduard Kögel, Curator, ANCB, Berlin

  • Dr. h.c. Kristin Feireiss, Founder Aedes Berlin with Dr. h.c. Frank Gehry, Gehry Partners, LLP

  • Dr. h.c. Kristin Feireiss, Founder, Berlin with Chris Dercon, Director Emeritus Tate Modern, London and Hans-Jürgen Commerell, Director, Aedes Berlin

  • Zhu Pei of Studio Pei-Zhu (Dali Museum of Contemporary Art ) and Chinese artist Ai Weiwei

Es ist uns eine große Freude, die Ausstellung ‚Zài Xīng Tǔ Mù. Sechzehn chinesische Museen, Fünfzehn chinesische Architekten’ anzukündigen, die am 26. August bei Aedes in Berlin eröffnet wird. Bereits vor 15 Jahren präsentierten wir mit “TU-MU” – zunächst bei Aedes in Berlin und später in Shanghai – die erste Generation unabhängig arbeitender Architekten aus China, die hierdurch erstmalig internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung erhielten. Nun führt der ANCB diesen kulturellen Dialog zu Architektur und Städtebau mit einem besonderen Fokus auf Museen fort.

Zài Xīng Tǔ Mù. Sechzehn chinesische Museen, Fünfzehn chinesische Architekten

Die Ausstellung behandelt die Rolle, die Museen als Motoren des Fortschritts innerhalb der sozio-politischen und kulturellen Landschaft Chinas heute spielen. Sie untersucht die mit dieser Rolle verbundenen Aufgaben und Ziele von Museen vor dem Hintergrund der globalen digitalen, urbanen und demografischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sowie der ortsspezifischeren Fragen nach kulturellem Erbe und Identität.

Die Ausstellung behandelt jedes der sechzehn präsentierten Museen als Fallstudie und legt den Schwerpunkt dabei auf folgende entscheidende Fragen: Wie wird lokale und nationale Identität durch Museumsarchitektur und -kuratierung definiert? Wie funktioniert das Museum im Kontext seines lokalen, sozialen und urbanen Umfeldes? Welche Form wurde als die den Funktionen und Kontexten eines Museums am ehesten entsprechende definiert? Wie beeinflusst das Programm die räumliche Gestalt?

Ein dynamischer globaler Kunstmarkt im Zusammenhang mit sinkenden öffentlichen Ausgaben für kulturelle Institutionen hat einen vieldiskutierten Anstieg von Public-Private-Partnerships und einen zunehmenden Einfluss von privaten Mäzenen in der Kulturszene hervorgerufen. Auf der anderen Seite verdeutlichen gut finanzierte große Institutionen ein steigendes Bedürfnis nach Repräsentation der jeweiligen kulturellen Identitäten.

Fünfzehn der sechzehn ausgestellten Museen sind von Architekten entworfen und entweder Neu- oder Umbauten, wobei das Workers Museum bei Beijing eine Ausnahme bildet. Dieses Projekt, das aus einer NGO-Initiative entstanden ist und in einer früheren Industrieanlage in dem Dorf Pekun außerhalb Beijings umgesetzt wurde, ist ein bemerkenswertes Beispiel für eine Architektur ohne Architekten und die Dringlichkeit der Diskussion von Fragen nach gesellschaftlicher Identität und Heimat.

Die ausgestellten Museen und ihre Architekten

Die gezeigten Projekte wurden nicht nur aufgrund ihrer formalen Neuartigkeit ausgewählt. Sie repräsentieren auch bestimmte Aspekte der gegenwärtigen Museumsentwicklung, die eine Diskussion über gesellschaftliche Relevanz oder die Wirkung von Museen auf die städtische und ländliche Umgebung ermöglicht.

Jedes Museum repräsentiert einen Architekten. Videointerviews bieten weiterführende Informationen zu den Architekten, Künstlern, Kuratoren und Sammlern, über den urbanen Kontext, den Auftrag und die Schwierigkeiten, im China von heute ein Museum zu realisieren. Dies gewährt eine einmalige Einsicht in die Herausforderungen für die involvierten Akteure, schafft jedoch auch ein neues Verständnis von kultureller Produktion und öffentlichem Engagement.

Der Fall China

China ist ein außergewöhnliches Beispiel für einen neuen ‚Museums-Boom’, der intensiv in westlichen und chinesischen Medien diskutiert wird. Die schiere Anzahl an neuen Projekten in China ist überwältigend und sowohl internationale Besucher als auch die lokale Bevölkerung machen sich Gedanken über die langfristigen Auswirkungen auf die Gesellschaft und den öffentlichen Stadtraum.

Die schnelle Urbanisierung der letzten dreißig Jahre in China hat neue gesellschaftliche Bedürfnisse erzeugt, aus denen auch neue Gebäudetypologien hervorgegangen sind, die sich mit Identität, Wandel und Gedächtnis befassen. Vor diesem Hintergrund sind die Rollen und Programme der neuen Museen entscheidend. Auch wenn sie nicht immer zu Anfang klar definiert sind, spiegeln sie doch das Bedürfnis der neuen, dramatisch gewachsenen Mittelschicht nach tieferen kulturellen Wurzeln wider. Diese neuen Museumsbauten können somit hybriden Zwecken dienen und müssen ihre Rolle in Stadt und Gesellschaft häufig erst noch finden. Mehr als 3.500 Museen sind heute in China für das Publikum geöffnet, zumeist finanziert durch die Regierung. Zusätzlich haben private Sammler oder kommerzielle Firmen ungefähr 500 Museen gegründet, um ihre Sammlungen auszustellen.

Das Ausstellungskonzept

Die von Dr. Eduard Kögel kuratierte und vom ANCB konzeptualisierte Ausstellung baut auf drei Grundelementen auf:
• Anstatt die Museen in ihrem jeweiligen urbanen wie ländlichen Kontext durch Fotografien zu dokumentieren, beauftragte der ANCB den Maler Yiming Liao aus dem Künstlerdorf Dafen bei Shenzhen, die Gebäude in Ölgemälden zu interpretieren. Diese Werke werden in einem traditionellen museumsartigen Ausstellungslayout zusammen mit einer Auswahl an Modellen gezeigt.
• Videointerviews mit den Architekten, die das jeweilige Projekt repräsentieren, geben einen Einblick in gegenwärtige Ansätze in der Museumskultur und ihre Verbindung zur gesellschaftlichen und städtischen Entwicklung in China.
• Recherche und Analyse von Dr. Eduard Kögel eröffnen zusätzliche Perspektiven zum Thema. Zu der Ausstellung
erscheint ein Aedes Katalog.


Aedes und China

2001 zeigte Aedes in der Ausstellung ‚TU-MU – Young Architecture of China’ Projekte von Yung Ho Chang, Liu Jiakun, Ma Qing-yun, Wang Shu, Zhang Lei, Ding Wowo, Wang Jun-Yang, Zhu Jingxiang und Ai Weiwei – die meisten von ihnen zum ersten Mal außerhalb Chinas. Seitdem wurde Wang Shu mit dem Pritzker Prize ausgezeichnet, Yung Ho Chang wurde Dekan der School of Architecture am MIT, Ma Qing-yun ebenfalls Dekan an der USC in Los Angeles, und Ai Weiwei, der damals bei Aedes zum ersten Mal in Deutschland ausgestellt wurde, ist mittlerweile ein Künstler von internationalem Ruhm. Liu Jiakun, Zhang Lei und die anderen Teilnehmer sind heute sowohl in China als auch im Ausland hochangesehene Architekten und Professoren.

Die TU-MU Ausstellung löste eine auch für uns überraschend intensive und kontroverse Diskussion in China über Architektur, Baukultur, Identität, Tradition und Moderne aus. Heute ist TU-MU ein Synonym für Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit in der zeitgenössischen chinesischen Architektur.

Aedes hat diese Entwicklungen im Laufe des letzten Jahrzehnts in Ausstellungen zu einzelnen Architekten und ihren jeweiligen Ansätzen weiter begleitet und verfolgt. Nun hat ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory eine Ausstellung mit einer Auswahl von Projekten chinesischer Architekten zu einem sehr spezifischen und weltweit diskutierten Thema kuratiert – dem Museum!

Mit der Präsentation dieser einzigartigen Sammlung von Museen, die in Zusammenarbeit mit dem Research Partner des ANCB Zumtobel ermöglicht und realisiert wurde, startet der ANCB die erste Ausstellung einer längerfristig angelegten Reihe. In den nächsten drei Jahren wird mit dem Programm ‚The Museum of the 21st Century’ ein kritischer internationaler Diskurs über die Rolle des Museums in unserem globalisierten, markenorientierten und digitalen Zeitalter im Hinblick auf gegenwärtige sozio-politische, urbane und kulturelle Zusammenhänge angestoßen und begleitet werden.

Folgende Projekte werden in der Ausstellung ‚Zài Xīng Tǔ Mù. Sechzehn chinesische Museen, Fünfzehn chinesische Architekten’ gezeigt

Das Ningbo History Museum von Amateur Architecture Studio (WANG Shu / LU Wenyu) aus Hangzhou entstand aus einem Wettbewerb und wurde zwischen 2003 und 2008 in einer neu zu entwickelnden Stadt im Bezirk Yinzhou in Ningbo gebaut. Die Fassade aus wiederverwendeten Ziegeln und Kacheln aus nahegelegenen zerstörten Dörfern ist das charakteristische Kennzeichen des Museums. Besucher und Einwohner nehmen das Museum als Erinnerung an eine verschwundene Geschichte wahr, die dem Fortschritt zum Opfer gefallen ist.

Das Ordos City and Art Museum von MAD Architects (MA Yansong / DANG Qun / Yosuke HAYANO) aus Beijing liegt im Verwaltungszentrum von Kangbashi New Town in Ordos in der inneren Mongolei. Kangbashi wurde als riesiges Urbanisierungsprojekt entwickelt, ist jedoch noch nicht sehr bevölkert und wird zuweilen als die größte Geisterstadt Chinas bezeichnet. Das radikale organische Design für das Museum erinnert an die Sanddünen der Wüste, die zuvor dieses Gebiet bedeckte. Aufgrund des Mangels an Einwohnern wartet das Museum noch darauf, seinen Zweck erfüllen zu können.

Die Power Station of Art in Shanghai transformiert von den lokalen Architekten Original Design Studio (ZHANG Ming / ZHANG Zi) beheimatet das erste staatlich geführte Museum für zeitgenössische Kunst in China. Das Gebäude ist ein umgenutztes Kraftwerk am Huangpu Fluss und Teil der neuen Kulturachse West Bund in Shanghai. Mit einem internationalen Programm und ohne Dauerausstellung agiert das Museum als wichtige offene Diskursplattform für Bildung und die Verhandlung von zeitgenössischer Kunstproduktion.

Das Guangdong Museum in Guangzhou von Rocco Design Architects (Rocco Yim) aus Hong Kong liegt im neuen Stadtzentrum gegenüber dem Opernhaus von Zaha Hadid Architects. 2004 gewannen Rocco Design Architects den internationalen Wettbewerb und das Gebäude wurde 2010 fertiggestellt. Alte Schatztruhen inspirierten das räumliche Arrangement, während der Innenraum auch eine transluzente Schichtung traditioneller chinesischer Architektur auf moderne Weise widerspiegelt.

Das Long Museum am West Bund in Shanghai von Atelier Deshaus (Liu Yichun / Chen Yifeng) aus Shanghai wurde von der Regierung in Auftrag gegeben und enthält die private Kollektion des Sammlerehepaars Liu Yiqian und seiner Frau Wang Wei. Das Museum eröffnete 2014 und wurde auf eine bereits existierende zweigeschossige unterirdische Parkgarage und um eine alte Kohle Entladebrücke am Huangpu Fluss herum gebaut. Die regenschirmartige, gewölbte Betonkonstruktion bestimmt die charakteristische Erscheinung des Gebäudes.

Das Artron Art Centre in Shenzhen
wurde von urbanus (MENG Yan / WANG Hui / LIU Xiadu) aus Beijing und Shenzhen entworfen. Das Center liegt am Stadtrand und ist von drei Autobahnen umgeben, so dass die kompakte Form als Schutz gegen die laute, chaotische Umgebung entwickelt wurde. Durch die Verbindung von unterschiedlichen Funktionen – wie Druckerei, Büros und Dachgarten – mit dem Kunstzentrum, bietet das Mischnutzungsprogramm einen neuen Ansatz, einen Mehrwert für eine ansonsten vollständig private Produktionsstätte zu schaffen.

Das New Workers Museum im Pekun Village bei Beijing
, das von einer NGO organisiert und betrieben wird, wurde 2008 initiiert und liegt in einem Dorf, dessen Bevölkerung hauptsächlich aus Wanderarbeitern besteht. Die Arbeiter, die auch häufig als ‚floating population’ bezeichnet werden, haben nur eingeschränkten Zugang zu den Annehmlichkeiten des Stadtlebens. Die NGO gründete eine Schule und das Museum zu Weiterbildungszwecken mithilfe von Spenden der Arbeiter sowie der Unterstützung durch OXFAM Hong Kong, der Kulturabteilung der Stadtverwaltung von Beijing und dem Dorfkomittee von Pekun. Die Dauerausstellung konzentriert sich auf das Leben der Wanderarbeiter, ihre Leistungen sowie ihre Kämpfe mit Arbeitgebern und der Verwaltung.

Das Xiao Hui Wang Art Museum in Suzhou, das von der Künstlerin Xiao Hui WANG und EXH Design (ZHANG Xi / Erich DISERENS) aus Shanghai entworfen wurde, dient der Künstlerin seit 2012 als Ausstellungsraum. Die Architekten transformierten das alte Hofgebäude in Zusammenarbeit mit der Künstlerin, indem sie den generellen Grundriss beibehielten und die notwendigen technischen Verbesserungen hinzufügten. Um auf den neuen Standort aufmerksam zu machen, spannten die Architekten ein Metallgitter über die vordere Fassade, das nachts von hinten beleuchtet wird.

Der berühmte Künstler Huang Yongyu initiierte die Jishou Art Museum Bridge in Jishou in der Provinz Hunan. Das Atelier Feichang Jianzhu (Yung Ho CHANG) aus Beijing definierte einen Standort und schlug eine Fußgängerbrücke über den dortigen Fluss innerhalb des traditionellen Stadtgefüges vor. Die Museums-Brücke ist eine Referenz an die traditionellen bedeckten Fußgängerbrücken und bringt alle Ausstellungsräume oberhalb des Fußgängerverkehrs unter. Der Baubeginn ist für 2016 geplant und das Gebäude soll 2018 fertiggestellt werden.

Das Xiao Feng Art Museum in Hangzhou in der Provinz Zhejiang ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, der von ZAO/standardarchitecture (ZHANG Ke) aus Beijing gewonnen wurde. Das Museum ist dem Künstler Xiao Feng, einem berühmten sozialistischen Realisten, gewidmet. Er war seit den 1960er Jahren aktiv und arbeitete unter anderem als Professor an der China Art Academy in Hangzhou. Das organisch in die Landschaft integrierte Gebäude bietet der Umgebung des West Lake ein neues touristisches Ziel. Das Museum ist im Planungsstadium.

Das National Earthquake Memorial and Museum in Beichuan
in der Provinz Sichuan von CAI Yongjie von der Tongji Universität Shanghai wurde durch einen Wettbewerb in Auftrag gegeben. Der Standort liegt auf den Ruinen der Beichuan Mittelschule, wo viele Schüler während des Erdbebens 2008 ums Leben kamen. Eingebettet in die Landschaft reflektieren Museum und Denkmal die Macht der Natur. Das Gebäude wurde 2013 fertiggestellt.

Das Zhujiajiao Museum of Humanities & Arts von Scenic Architecture (ZHU Xiaofeng) aus Shanghai liegt in der alten Wasserstadt Zhujiajiao in der Nähe von Shanghai. Das neue Museum, das neben zwei mehr als 470 Jahre alten Ginkgo Bäumen steht, ist Gemälden und anderen Kunstwerken gewidmet, die in Verbindung mit der Geschichte der Stadt stehen und wurde 2010 eröffnet.

Das Museum of Handcraft Paper vom Trace Architecture Office (HUA Li) aus Beijing liegt im Gaoligong Distrikt in der Provinz Yunnan. Mit lokalen Handwerkern und traditionellen Materialien wie Holz, Bambus und handgefertigtem Papier gebaut, ist das neue Museum wie ein Mikrodorf konzipiert, wo die Tradition der Papierherstellung am Leben erhalten wird. Das Museum eröffnete 2010.

Das Dali Museum of Contemporary Art vom Studio Pei-Zhu (ZHU Pei) aus Beijing liegt in Dali in der Provinz Yunnan. Der Standort ist ein verlassener Tempel mit einer Pagode aus dem zehnten Jahrhundert. Aus Respekt vor den traditionellen geistlichen Bauwerken, liegt das neue Museum vor allem unter der Erde und nur kleinere Elemente, die der natürlichen Beleuchtung dienen, sind überirdisch. Das Museum befindet sich im Bau.

Das Qingdao Earthly Pond Service Centre von HHD_Fun (WANG Zhenfei / WANG Luming / LI Hongyu) aus Beijing war der Standort der International Horticultural Exposition 2014 in Qingdao in der Provinz Shandong. Die Gebäude sind in die umgebende Landschaft integriert und wurden Teil dieser. Das Expo-Gelände ist weiterhin zugänglich, aber die Gebäude warten noch auf eine zukünftige Nutzung.

Das Intangible Cultural Heritage Museum von Vector Architects (GONG Dong) aus Beijing wird 2016 Teil der Horticultural Exposition am Taihu See in der Nähe von Suzhou in der Provinz Jiangsu sein. Das Museum ist um Höfe herum organisiert und liegt in einem geschützten Feuchtbiotop. Nach der Expo soll das Museum für Freizeit und Tourismus genutzt werden.

Das ANCB-Programm ‚Museum of the 21st Century’

In den letzten dreißig Jahren gab es eine beispiellose Zunahme von Museumsbauten auf der ganzen Welt, wobei viele weitere momentan in der Planung sind. Zusätzlich zu den wichtigen Aufgaben des Erhalts der Ausstellung oder der Diskussion von kulturellen Werten, agieren Museen auf lokaler Ebene als soziale Zentren für Bildung und Zivilgesellschaft. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Museen von der nationalen auf die globale Ebene, dadurch dass viele Museen ein Massenpublikum ansprechen, eine treibende Kraft für die Stadtentwicklung darstellen oder als Inkubator für den Kunsthandel fungieren. Andererseits bedarf auch der Wert von Kultur an sich einer klärenden Debatte. Es gibt einen neuen Fokus auf die Rolle des Museums als die eines kulturellen „Storytellings“ und auf die Verortung dieser Geschichte durch die Zuschauer. Ein besonderer Schwerpunkt innerhalb des Programms wird auf das Museum im Kontext seiner lokalen Umgebung - der Stadt und der Region - gelegt.
Zentrale Fragen sind unter anderem: Wer und was definiert den Inhalt, die Form und die Wirkung von Museen und zu welchem Zweck? Welche Funktionen haben Museen heute in Stadt und Gesellschaft? Wie können Architekten und Kuratoren, Pädagogen, Künstler und politische Entscheidungsträger die Aufgaben dieser neuen Institutionen gestalten und die Bürgerinnen und Bürger, d.h. ihre Besucher erreichen und dadurch sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Forderungen erfüllen und sie mit Architektur verbinden?
Im Laufe der nächsten drei Jahre wird das „Museum of the 21st Century“ Programm des ANCB diese und weitere Fragen in verschiedenen Formaten wie Ausstelungen, Symposien, Vorträge und Workshops behandeln.

Aedes Katalog

Ein Aedes Katalog ist erschienen.
Englisch, € 10,-


Chinese Museum Architecture, Chris Dercon

 

(application/pdf 66.1 KB)