Im Rahmen seiner langjährigen und intensiven Auseinandersetzung mit Fragen der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung stellt Aedes in seiner ersten Ausstellung 2011 und einem begleitenden Festival die Philosophie und Wirkungsweise des Cradle to Cradle®-Prinzips vor. Das umfassende, konzeptionell radikale Prinzip „von der Wiege bis zur Wiege“ basiert auf der Auffassung, dass Umweltschutz nur erfolgreich sein kann, wenn Produkte im Hinblick auf ihren gesamten Lebenszyklus entwickelt werden. „Cradle to Cradle®“-Produkte produzieren daher keinen Müll und sind eine Antwort auf drängende Herausforderungen unserer Zeit.
Die Konzeption intelligenter Produkte nach dem sogenannten „Cradle to Cradle®-Design-Konzept wurde schon 1987 von Prof. Dr. Michael Braungart und seinem Umweltinstitut EPEA (Internationale Umweltforschung GmbH) entwickelt und mit dem Océ-van-der-Grinten-Preis ausgezeichnet. Es bildet nicht nur die Grundlage neuer Lösungsansätze für öko-effektive Produkte, sondern auch neuen, effektive Möglichkeiten für Architektur und Stadtplanungsprozesse.
Das Cradle to Cradle®-Design-Konzept ist als eine Strategie des Wandels auf dem Weg zu einem neuen Wirtschaftssystem zu sehen, in dem Produkte und Prozesse so gestaltet sind, dass sie nicht reglementiert zu werden brauchen. Im Gegenteil – sie erzeugen positive Effekte, also einen förderlichen "ökologischen Fußabdruck".
Die Ausstellung visualisiert in einer anregenden, überraschenden und informativen Gesamtinstallation das Cradle to Cradle®-Prinzip und seine ökologischen wie ökonomischen Wirkungsweisen anhand unterschiedlicher Produkte und ihrer Entwicklungs- und Produktionsprozesse. Firmen, die sich teils schon lange mit dem Konzept beschäftigt haben, werden zeigen, wie intelligente Produkte aussehen und funktionieren können. Die Niederlande nehmen in der Umsetzung dieser Strategie derzeit international eine Führungsposition ein, sowohl bei der Produktentwicklung als auch bei der Anwendung des Cradle to Cradle®-Prinzips auf Architektur und Stadtplanung. Einige niederländische Städte und Gemeinden wenden inzwischen die Cradle to Cradle®-Prinzipien auf ihre Entwicklungsstrategien in Architektur und Stadtplanung an.
In der Ausstellung werden daher nicht nur namhafte Unternehmen vertreten sein, die ihre innovativen Produkt-Ideen vorstellen, sondern auch niederländische Städte und Gemeinden, die das Cradle to Cradle®-Prinzip adaptiert haben. Die Fülle der vorgestellten Beispiele ermöglicht einen ersten Einblick in das vielfältige Produktspektrum. Es reicht von "essbaren" Stoffen und kompostierbaren T-Shirts über Teppichfliesen, die die Luft in Innenräumen reinigen können, bis hin zu geleasten Büromöbeln, innovativen „Click Bricks“ und recycelbaren Fliesen für innen und außen. Mehr noch: Auch Fernseher können in Stoffkreisläufen gedacht werden und funktionieren dennoch einwandfrei.
Mit Hilfe der Cradle to Cradle®-Strategie, -Produkten und -Materialien wird es für Architektur und Städtebau möglich, Häuser wie Bäume und Städte wie Wälder zu betrachten. So wird beispielsweise die Sonne als Energiequelle genutzt, oder durch Bauart, Material und Begrünung von Dächern und Wänden werden Lebensraum und Wasserspeicher geschaffen.
Die Ausstellung zeigt einen Ausschnitt aus einem umfangreichen, sich dynamisch entwickelnden Denk- und Handlungsprozess in Firmen und auf politischen Entscheidungsebenen, dessen Netzwerk sich bereits weit über die niederländischen Grenzen hinaus spannt. Die Ausstellung "The Next Industrial Revolution - Blueprint Netherlands" ist Teil des Cradle to Cradle®-Festivals, das darüber hinaus ein internationales Symposium, eine Cradle to Cradle® Vorträge, Round-Table-Diskussionen und Workshops umfasst.
Diese Ausstellung wurde ermöglicht mit der großzügigen Unterstützung von:
